Klimakatastrophe steigert Waldbrandrisiko – Land gut aufgestellt

Nach dem Waldbrand bei Rodalben hat die GRÜNE Landtagsfraktion die durch Hitze und Trockenheit deutlich erhöhte Waldbrandgefahr im Landtagsplenum zum Thema gemacht. Alleine im letzten Jahr hatte sich die Zahl der Waldbrände gegenüber dem langjährigen Mittel verdreifacht und die betroffene Fläche sogar vervierfacht. Carl-Bernhard von Heusinger, innenpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, sieht das Land gut für diese Herausforderung aufgestellt:

„Die Klimakrise macht Vegetationsbrände immer wahrscheinlicher. Vor allem in den Sommermonaten werden durch die vorherrschende Trockenheit und längere Dürreperioden häufiger Brände auftreten. Allein im letzten Jahr hat sich die Zahl der Brände gegenüber dem 20-jährigen Mittel verdreifacht und die betroffene Fläche sogar vervierfacht.

Die meisten Waldbrände sind menschengemacht. In der Regel sind dabei Unwissenheit und ein unvorsichtiges Verhalten im Wald die Ursache. Unerlaubtes Grillen, eine weggeworfene Zigarette oder auch ein kleines Lagerfeuer entzünden die ausgetrocknete Vegetation im Handumdrehen. Darum ist Aufklärung so wichtig. Die Landesregierung nutzt viele verschiedene Kanäle, um die Bevölkerung zu informieren – über Amtsblätter und die Presse, aber auch über soziale Medien oder im Umfeld von Wanderwegen. Mit unserer Debatte im Landtagsplenum wollen auch wir auf die erhöhte Gefahr hinweisen.

Das Fehlverhalten Einzelner ist häufig Ursache, aber mit guten Strukturen können wir die Einsatzkräfte befähigen, Brände effektiv zu bekämpfen. Eine gute Zusammenarbeit von Land und Kommunen, aber auch zwischen den Forstämtern und Feuerwehren vor Ort ist dabei zentral. Das Land unterstützt die Kommunen und die Wehren durch Ressourcen und Know-How.

Bereits 2020 hat das Land das Konzept Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung in Rheinland-Pfalz in verschiedenen Workshops gemeinsam mit Spezialisten aus den Kommunen und auch mit dem Landesfeuerwehrverband entwickelt. Und gleichzeitig wurde der Rahmen-Alarm- und Einsatzplan Waldbrand neu konzipiert. Darin finden sich wichtige Hinweise zu Organisation und Kommunikation zwischen Feuerwehren und Forstämtern, zu Maßnahmen der Vorsorge und im Brandfall, zur Ausrüstung der Feuerwehrangehörigen sowie zu Fahrzeugen.

Obwohl der Katastrophenschutz kommunale Aufgaben ist, greift das Land den Kommunen bei diesem wichtigen Thema mit rund 16,9 Millionen Euro jährlich unter die Arme. Gekauft werden von diesem Geld etwa geländefähige Einsatzfahrzeuge, die in den Leitstellenbereichen stationiert sind. Weiterhin hat das Land für die Löschwasserförderung größeren Umfangs drei Abrollbehälter Hytrans-Fire-System stationiert. Für eine ergänzende Brandbekämpfung aus der Luft stehen zwei landeseigene Polizeihubschrauber mit Außenlastbehältern zur Verfügung. Einer dieser Polizeihubschrauber war auch in Rodalben im Einsatz. Die derzeit neu zu beschaffenden Hubschrauber werden auch größere Außenlastbehälter mit circa 900 Litern Fassungsvermögen tragen können.

Rheinland-Pfalz ist gut aufgestellt, um den erhöhten Wald- und Flächenbrandgefahren zu begegnen Alle handelnden Personen sind sich einig, dass wir uns hierauf in Zukunft auch konzentrieren müssen. So hat das Umweltministerium des Landes angekündigt, in Kürze ein Förderprogramm für Löschwasserteiche im Wald aufzulegen.“

Pressemitteilung der GRÜNEN Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz vom 22.06.2023